Endlose Weite, der Blick schweift übers Meer - grenzenlos. Während gestern in der Ferne Fuerteventura auszumachen war und am Abend Lanzarote angelaufen wurde, gibt es heute kein Land. Nur ab und zu zeugt ein Containerschiff weit draußen davon, dass es auf diesem riesigen Ozean so etwas wie Straßen gibt.

Umso mehr Betriebsamkeit durchzieht die kleine Welt des Schiffs. Ein gutes Maß für die Zahl der Passagiere scheint die Schlange beim Mittagessen zu sein. Waren es bei der Hinfahrt fast ohne Wartezeit etwa 150 Menschen, dürften es jetzt an die 500 Fahrgäste sein, die in den zwei Stunden der Mittagsöffnung für die durchgängige Warteschlange sorgen. Aber was soll's? Schließlich haben wir hier vor allem eins - Zeit.

 



Wieder sorgt rund um die Uhr ein fröhliches Balzgehabe einiger junger Männer um die in der Minderzahl vertretenen, jungen Frauen für Kurzweil bei den Beteiligten wie bei den Zuschauern (ich gehöre natürlich zu letzteren). Man kreist umeinander, sucht Gelegenheiten ins Gespräch zu kommen, die ganz Lustigen tollen im Pool herum. So sie den Platz finden zwischen den tobenden Kindern, die das Wasser den ganzen Tag über nicht verlassen.

Es ist mein letzter fauler Tag dieses Urlaubs, den ich noch mal in vollen Zügen und in der Sonne liegend genieße. Die "Animacion" veranstaltet auf dem Pooldeck ein Spiel, dass ich wegen meines immer noch nur rudimentären Spanisch erst nach einer ganzen Weile als Quiz identifiziere. Immerhin verstehe ich dann fünf der zwanzig Fragen (z.B. "Wie heißt eine typisch kanarische Soße?") und weiß sogar drei Antworten (na?).

Der Abend beschert einen wunderschönen Sonnenuntergang - traumhaft. Morgen erreichen wir gegen 08:30 Uhr vormittags Cadiz. Dann heißt es wieder auf dem Moped Kilometer fressen. Bis dahin lasse ich mich jedoch noch ein bißchen von den Wellen wiegen und treiben.